Verfolgung durch den Staat?

Alle freiwilligen Ärzte, die den obdachlosen Sans-Papiers auf der Strasse Hilfe leisten, riskieren verwaltungstechnische Massnahmen oder sogar Strafverfolgung.
Diese Information hat der Präsident von Nochlechka, Grigory Swerdlin, der Vize-Premierministerin Tatyana Golikova, verantwortlich für die Sozial- und Arbeitspolitik, der Gesundheit und der Altersvorsorge sowie Gesundheitsberaterin bei Wladimir Putin, anlässlich eines Treffens übermittelt. Bei diesem Treffen ging es um Fragen der Vormundschaften im Sozialbereich.

Totales Unverständnis
Grigory Swerdlin hat seiner Deklaration beigefügt, dass: diese eventuellen Sanktionen absurd sind, dies umso mehr, als die staatliche russische Medizin weder entsprechend angepasst noch geneigt ist, den Hunderttausenden auf der Strasse Überlebenden zu helfen.
Der Direktor von Nochlechka unterstreicht im weiteren, dass: diese Repression gegen das medizinische Korps von Charity Hospital gezwungenermassen eine Zunahme der chronischen Krankheiten bei den Obdachlosen führt, ganz zu schweigen von den besonders im Winter erwarteten Todesfällen. Selbst dann, wenn ein Obdachloser im Spital aufgenommen wird, um sich eine Extremität amputieren zu lassen, kann er nicht dort bleiben, sondern muss für seine Genesung in «sein Zuhause» zurückkehren, dies dann ohne jegliche medizinische Versorgung.

Keine Antwort
Weshalb diese neue Verfolgung der Arbeit der humanitären NGO?
Am vergangenen ersten Juli haben wir Ihnen vom Projekt der Douma berichtet, die russischen NGO erheblich zu schwächen, indem man ihnen die Gelder aus dem Ausland entzieht, sie als «ausländische Agenten» brandmarkt. Die Konsequenzen kann man sich vorstellen.

Im Moment haben wir keinerlei Antwort auf diese staatliche Stigmatisation.
Ironie des Kalenders, das freiwillige Spitalpersonal von Charity Hospital feierte vor vierzehn Tagen seine dreijährige Existenz im Dienste der ärmsten Obdachlosen ohne Papiere.

Impfaktion
In St. Petersburg können sich die über 60’000 obdachlosen Sans-Papiers infolge ihres administrativen Status nicht gegen Covid impfen lassen.

Für Charity Hospital darf diese Fatalität nicht sein.
Unterstützt durch die Stiftung Diakonia, die Vereinigung Kinonia sowie die städtische Polyklinik Nr 49, haben die Impfungen begonnen.
Um dieser endlosen Pandemie die Stirne bieten zu können, muss unser Land eine kollektive Immunität aufweisen. Sie wird erreicht, sobald die Mehrheit der Bevölkerung geimpft sein wird, die Obdachlosen ebenfalls, erklärt Ksenia Erschova, Projektkoordinatorin.
In weniger als drei Stunden konnten wir 36 obdachlosen Sans-Papiers den Impfstoff Sputnik V verabreichen.
Es war schwierig, aber wir haben es geschafft.
Die Schwierigkeit wird ganz klar die Überwachung für die zweite Dosis sein, unterstreicht Ksenia Erschova noch.

In Moskau, in St. Petersburg gibt es Zehntausende obdachlose Sans-Papiers, wir brauchen Sie, helfen Sie uns, ihnen Menschlichkeit zu geben.

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