Ein Recht auf Gesundheit

Für Nochlechka hat die Gesundheit der obdachlosen Frauen absolute Priorität. Dieser lange vernachlässigte Aspekt der Obdachlosigkeit wird endlich angegangen, hauptsächlich dank dem Einsatz von Daria Baibakova, der Direktorin der Moskauer Niederlassung.

Die Frauen wurden vergessen
Weltweit sind Frauen seit jeher am stärksten benachteiligt. Das liberale Wirtschaftssystem verstärkt diese Tatsache noch. Die höhere Arbeitslosenquote bei Frauen, der eingeschränkte Zugang zu Bildung und die Lohnungleichheiten sind allesamt Faktoren, die den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen einschränken.
Ausserdem werden spezifische Aspekte der weiblichen Gesundheit nicht richtig ernst genommen. Frauen erhalten weniger Informationen zu ihrer Gesundheit als Männer, sodass sie keine Möglichkeit haben, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, welche Gesundheitsleistungen ihnen zustehen müssten.
Der neue Bericht der WHO analysiert, wie der Geburtsort, das Einkommensniveau und der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen mehr als 50% der Gesundheit einer Person bestimmen.

So viel Verletzlichkeit
Wie wir in diesem Bericht der WHO sehen, wurden die gesundheitlichen Faktoren, die spezifisch normale Frauen betreffen, sowohl hier in Russland als auch sonst überall auf der Welt, viel zu lange ignoriert, betont Daria BaibakovaWir wissen auch, dass die Obdachlosen vom Grossteil der Bevölkerung und von den staatlichen Sozialbehörden völlig vergessen werden. Eine obdachlose Frau ist also ein völlig unbedeutendes Wesen, und ihre Gesundheit …
Die Obdachlosigkeit ist mit grosser Unsicherheit verbunden. In einem solchen Umfeld sind obdachlose Frauen besonders gefährdet, sagt Daria weiter. Der tägliche Überlebenskampf ist von verschiedenen Formen von Gewalt geprägt, und obdachlose Frauen müssen ständig nach Möglichkeiten suchen, sich davor zu schützen.
Aufgrund dieser Erkenntnis haben wir in Moskau begonnen, konkrete Massnahmen zu ergreifen, die speziell auf obdachlose Frauen ausgerichtet sind.

Sie sind in erster Linie Opfer
Sehr oft vergisst man, dass in Russland 20% der obdachlosen Sans-Papiers Frauen sind.
Es stimmt, sie sind weniger sichtbar, diskreter, sie verstecken sich, weil sie sich schämen, dass sie sich in einer solchen Situation befinden.
Ihr Leidensweg ist viel schwieriger als derjenige der Männer.
Zusätzlich zu den schrecklichen Überlebensbedingungen, die alle Obdachlosen betreffen, leiden diese Frauen unter den entsetzlichen hygienischen Verhältnissen, unter körperlichen, sexuellen und psychischen Angriffen.
Wie die Männer können sie auch starke Alkohol- und Drogenabhängigkeiten entwickeln.

Nur für Frauen
Angesichts dieser verschiedenen Fakten beschloss Nochlechka Moskau im Jahr 2022, dass die Duschen zu gewissen Zeiten einzig Frauen zugänglich sind. Dort gibt es auch ein Angebot für Nagelpflege. Zudem kommt einmal pro Woche ein ehrenamtlicher Coiffeur vorbei. Dank diesen Möglichkeiten können die obdachlosen Frauen ein gewisses Mass an Würde zurückgewinnen.
Anlässlich des Internationalen Frauentags vom 8. März 2023 verteilte Nochlechka Unterwäsche und Hygieneartikel. Eine Premiere.
Im November 2023 öffnete ein Rehabilitationszentrum, das einzig Frauen vorbehalten ist, seine Tore.

Seither hat diese spezifische Unterstützung nicht nachgelassen. Nochlechka Sankt Petersburg hat ebenfalls begonnen, eine Politik zu verfolgen, die speziell auf Frauen ausgerichtet ist.

Unsere Aufgabe ist riesig. Helfen Sie uns, mehr Menschlichkeit zu schaffen.

Wichtig: Trotz der Boykottmassnahmen ist es uns weiterhin möglich, Ihre finanzielle Unterstützung weiterzuleiten.

 

 

 

 

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