Der Rat der sozialen Vormundschaft

Der Rat der sozialen Vormundschaft wird geleitet durch Tatyana Golikowa, Vizepräsidentin der russischen Regierung, beauftragt mit der Sozialpolitik, der Gesundheit und den Renten. Tatiana Golikowa ist die Beraterin von Wladimir Putin für den Gesundheitsbereich.
Bis vor kurzem behandelte dieser Rat verschiedene soziale Probleme Russlands, hingegen wurde die Obdachlosigkeit paradoxerweise völlig ignoriert.

Und die obdachlosen Sans-Papiers?
Grigori Swerdlin, Präsident von Nochlechka und jüngstes Mitglied des Rates, profitiert am 5. Juli 2021 von der Versammlung, um über die gewichtigen Abwesenden zu berichten: von den obdachlosen Sans-Papiers. Grigori ruft ihre furchtbaren Überlebensbedingungen in Erinnerung, ihre administrative Nichtexistenz.
Grigori Swerdlin legt dem Rat an jenem Tag einen Katalog von 40 Ansprüchen vor, unter ihnen die folgenden:

– Den Status der Obdachlosigkeit anpassen
Man muss die Gründe der Obdachlosigkeit in Russland dahingehend ändern, dass ihnen der Staat systematisch hilft.
Die Departemente und Dienststellen der russischene Verwaltung interpretieren aus unverständlichen Gründen auf verschiedene Weise das Fehlen der administrativen Registrierung der Bürger in den Gesetzen und ihren Änderungen.

Ohne Stigmatisierung den Begriff „Bürger ohne festen Wohnsitz“ festlegen
Heutzutage wird der Obdachlose in den Verwaltungsreglementen und von den Beamten als marginal, asozial, als biez (russisch für Nichts) und noch schlimmer qualifiziert.

– Eine umfassende Bestandesaufnahme der Obdachlosen auf russischem Territorium durchführen
Bis heute gibt es keinerlei zuverlässige Zahlen, was verhindert, in Zukunft eine echte Sozialpolitik bezüglich der Obdachlosigkeit zu entwickeln.

– Eine Serie von Massnahmen ausarbeiten, um das Hilfssystem für die Obdachlosen zu definieren
In Russland existiert im Moment kein System zur Prävention und Unterstützung der Obdachlosen.

– Zugang zu den sozialen Diensten
Unabhängig von seinem administrativen Status muss der Sans-Papiers ohne Einschränkung Zugang zu den sozialen Diensten und zur Pflege haben.

– Zugang zur Nahrungsmittel-Abgabe
In mehreren Regionen existieren Systeme zur Nahrungsmittel-Verteilung. Diese sind aber nur für Inhaber eines Identitäts-Ausweises zugänglich. Auch hier muss der Sans-Papiers ohne Restriktion zugelassen werden.

– Die medizinische Hilfe auf der Strasse erlauben
Heute sind sämtliche freiwilligen Ärzte, die den obdachlosen Sans-Papiers auf der Strasse helfen, von Verwaltungs- oder sogar Gerichtsverfahren bedroht. Zum Artikel

Man kann immer träumen
Man hofft, dass diese gerechtfertigten Forderungen für die mehreren hunderttausend obdachlosen Sans-Papiers, heimatlos in ihrem eigenen Land, berücksichtigt und schnell in Kraft gesetzt werden.

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