Russland soll 2’130’000 Obdachlose zählen. 238’000 in Moskau, 64’000 in St. Petersburg.
80% sind Männer, 20% Frauen.
82% sind russische Staatsbürger
Ausbildung
41% haben eine sekundäre Ausbildung abgeschlossen
31% haben eine primäre Ausbildung abgeschlossen
20% haben eine sekundäre Ausbildung begonnen, diese aber nicht abgeschlossen
6% haben eine primäre Ausbildung begonnen, diese aber nicht abgeschlossen
1% ohne Ausbildung
1% keine Antwort
In Russland sind die meisten Obdachlosen auch Sans-Papiers, was sie um jegliche staatliche Sozialhilfe bringt.
Der Obdachlose überlebt im Durchschnitt sechst Jahre auf der Strasse und stirbt meistens dort.
Überlebenschance 5,8 Jahre für die Männer und 7,8 Jahre für die Frauen.
In den Ländern, wo der Obdachlosigkeit Rechnung getragen wird, lebt der Obdachlose weniger als ein Jahr auf der Strasse, da ein System zur Unterstützung besteht.
Seit 6 Jahren hat sich die Liste der Ursachen der Obdachlosigkeit erstmals verändert. Bis 2022 war der Hauptgrund der Umzug in eine andere Stadt, um dort Arbeit zu finden.
Heutzutage ist die Ursache der Verlust der Arbeitsstelle und die Schwierigkeiten, Arbeit zu finden. Möglicherweise eine Konsequenz des Ukraine-Krieges.
33% Arbeit
Niemand ist vor dem Verlust des Arbeitsplatzes geschützt. Der Arbeitgeber kann dichtmachen, die Firma kann den Angestellten betrügen und ihn fortschicken, um ihn nicht entlöhnen zu müssen. Ist eine Person aus einer andern Stadt gekommen und findet er keine Arbeit, ist es ihr zudem fast unmöglich, für den eigenen Unterhalt zu sorgen.
In all diesen Fällen bedeutet das, auf der Strasse zu landen.
33% Unterkunft
Die Wohnungsnot ist einer der Gründe der Obdachlosigkeit. Der Verlust des Arbeitsplatzes infolge Krankheit, ein korrupter Arbeitgeber oder das Fehlen von Erspartem kann ebenfalls dazu führen, keine Unterkunft zu finden, so bescheiden diese auch sein mag. Dies führt zum Verlust der Propiska.
Ohne Unterstützung durch die Familie oder Freunde landet die Person auf der Strasse.
27% Verlust der Dokumente
Eigenartigerweise sind in Russland die persönlichen Rechte nicht mit der Person verknüpft, sondern mit ihrer Residenz.
Falls Sie um ihre Propiska gebracht werden, ist es unmöglich, ihre Wohnung zu behalten oder eine neue zu suchen.
Dies bedeutet die Strasse.
22% Familiäre Probleme
Familiäre Konflikte führen oft zur Obdachlosigkeit. Streitigkeiten, Beleidigungen, Demütigungen und Gewalt können eine Person dazu bewegen, für immer wegzugehen. Es ist auch möglich, dass sie durch andere Familienmitglieder fortgejagt wird, um das Wohneigentum(Zimmer, Wohnung, Haus) zu beschlagnahmen.
Auch in diesem Fall landet das Opfer auf der Strasse.
10% Abhängigkeit
Gemäss den Klischees geht es um die Abhängigkeit vom Alkohol und/oder von Drogen, die zur Obdachlosigkeit führen.
Wie es die Jahresstatistiken aber beweisen, ist dies jedoch nicht ein Grund, sondern eine Konsequenz. Die Abhängigkeit wird öfters sichtbar, wenn sich eine Person bereits auf der Strasse befindet. Der Alkohol erlaubt es, sich aufzuwärmen, die Drogen, um zu vergessen.
9% Krankheiten und Verletzungen
Wenn jemand krank oder verletzt ist, sinkt die Arbeitskapazität. Wenn die gesundheitlichen Probleme schwerwiegend sind, ist es nicht mehr möglich, sich selbst zu versorgen.
Die Situation wird tragisch, wenn die Familie oder die Nächsten nicht eingreiffen können.
Kein Geld mehr, keine Unterkunft mehr, dies bedeutet unabdingbar die Strasse.
9% Betrug oder Erpressung
Die Leute kommen oft durch Betrug um ihre Ersparnisse und ihr Eigentum. Die ersten Opfer sind alleinstehende Personen, jene, die in einem Kinderheim aufwachsen, Alte, Personen mit psychischen Störungen.
Da sie niemand verteidigt, landen sie auf der Strasse.
6% Unehrlichkeit des Arbeitgebers
Wenn jemand auf eine informelle Art angestellt ist, kann ein skrupelloser Arbeitgeber seinen Angestellten einfach nicht bezahlen. Für den Schwarzarbeiter ist es fast unmöglich, seine Rechte zu verteidigen und zu seinem geschuldeten Geld zu kommen.
Und ohne Geld keine Unterkunft.
6% Gefängnisstrafen
Nach der Haftentlassung ist es schwierig, zu einem normalen Leben zurückzufinden. Die Person hat keine Popiska, zudem erleichtert eine Vorstrafe nichts. Oft brechen die Familien den Kontakt ab, während der Häftling seine Strafe absitzt.
Wenn auch 26% der Obdachlosen ihre Gefängnisstrafe zugeben, ist diese nur bei 6% der Grund ihrer Obdachlosigkeit.
Die Addition der Prozentsätze übersteigt 100%. Dies kommt daher, dass in der Tat mehrere Gründe jemanden auf die Strasse stossen kann.
Die obigen Statistiken basieren auf einer Umfrage unter obdachlosen Sans-Papiers im Jahr 2022, die zur Studie Validata führte.
Weitere Informationen finden Sie auch im Rapport der Aktivitäten von Nochlechka aus dem Jahr 2022.
Für weitere Zusatzinformationen kontaktieren Sie info@suissesolidaire.org
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