Zu sehen, dass Kinder nicht gepflegt werden können, hat mich tief schockiert.
Sergei Ievkov, 26 Jahre, Arzt für Anästhesie und Reanimation, erzählt uns, wie das Projekt der freiwilligen Ärzte begonnen hat.
Wir haben ihn in einem der Überlebenszelte getroffen, zusammesn mit Nastya, ebenfall überzeugt von dieser Aufgabe.
Schlaflose Nächte
Wir waren mit Kollegen am Ufer der Neva, wo wir von den langen Sommernächten profitierten, über alles und nichts sprachen, als wir auf das Thema der Obdachlosen und der Tatsache, keine Pflege zu erhalten, stiessen.
Eine Idee führte zur nächsten und wir haben beschlossen, Charity Hospital zu gründen.
Ein Projekt unter der Leitung von Anatoly Kurkovsky, Chefarzt des Gesundheitszentrums am Spital Botkin, dem einzigen Ort in der Stadt, wo sogar die Obdachlosen Pflege erhielten.
Es war am 26. Juni 2018
Nastya fährt weiter: sehr rasch haben wir unser Projekt strukturiert, haben um uns herum, in der Familie und mit Kollegen darüber gesprochen. Wir haben eine kleine Ausrüstung an prophylaktischem Material für diese Art Intervention zusammengetragen.
Ganz Feuer und Flamme haben wir uns ins Abenteuer gestürzt, ohne viel zu überlegen, zum Beispiel haben wir leerstehende Häuser besucht. Wir haben sie nicht immer an diesen Orten angetroffen, oft haben wir viel Energie nutzlos verpufft. Manchmal haben wir die Gruppen vermischt, Ärzte und Sozialarbeiter, so ging es nicht.
Zwei komplett verschiedene Aufgaben.
Die Dankbarkeit der Armen
Nochlechka hat uns erlaubt, unsere Aktion gezielter einzusetzen.
Der Nachtbus, die Überlebenszelte und auch die Nachtunterkunft sind geeignete Orte für unser Pflegeengagement.
Heute vereinigt unsere Gruppe eine stattliche Zahl freiwilliges Pflegepersonal, gut hundert Personen, bemerkt Sergei Levkov noch.
Was uns erfüllt, fügt Nastya bei, ist die Anerkennung der gepflegten Leute.
Als Echo auf diese Worte ruft Ksenia, eine rund dreissig-jährige Obdachlose mit einer Schale Suppe in der Hand: danke, danke, ich weiss nicht, wo ihr soviel Kraft, Weisheit und Takt hernehmt.
Danke für alles, was ihr und die Jungs von Nochlechka für uns, die Armen, macht.
Für die petersburger NGO hat diese ärztliche Präsenz einen immensen Vorteil.
Vor dem Einsatz der Pflegebrigade musste man jedes Mal freiwillige Ärzte suchen, sei es für den Bus, die Zelte oder auch für die Nachtunterkunft. Nicht immer einfach, besonders in der Examenperiode.
Heute ist die ärztliche Hilfe sichergestellt und erlaubt jede Woche eine grössere Effizienz.
Unsere Aufgabe ist immens, helfen Sie uns, Leben zu retten.