Schulbesuch verboten

In dieser Woche, in welcher der Schulbeginn mit Maske stattfindet, sind Tausende russischer Kinder gezwungen, ihre Schule zu schwänzen.
Ihr Fehler? Obdachlose Eltern ohne Ausweise zu haben. Staatenlos in ihrem eigenen Land, existieren diese Kleinkinder für die Verwaltung ganz einfach nicht.

Das Gesetz verhöhnt
Das russische Gesetz vom 10.07.1992 No 3266-1 bestimmt: … Der Zugang zur Schulbildung ist für alle Kinder ohne Einschränkung gewährleistet, unabhängig vom Besitz der Registrierung oder anderer Faktoren und Umstände…
Und ob, dies ist nicht der Fall. Die Forderung des Besitzes der Propiska widerspricht den Prinzipien der Konvention für Kinderrechte, die vorsieht, dass die Ausbildung auf einheitlicher Basis für alle Kinder vorsieht.
Zudem werden auch die Prinzipien der UNO-Konvention für Kinderrechte, die am 20. November 1989 von Russland genehmigt wurden, durch die russische Verwaltung ebenfalls lächerlich gemacht.

Nochlechka im Klassenzimmer
In diesem Kontext schlägt Nochlechka den Schulen von St. Petersburg Versammlungen und Konferenzen vor, an denen die Obdachlosigkeit, ihre Gründe und ihre Konsequenzen erörtert werden.
Wir denken, dass es sehr wichtig ist, mit den Kindern und den Jugendlichen darüber zu sprechen, was die Obdachlosigkeit ist, erklärt Wasilia Moleva, Sozialassistentin bei Nochlechka.
Mit diesem Vorschlag beabsichtigen wir, das grausame Vorurteil zu beseitigen, das die Obdachlosen stigmatisiert.
An diesen Versammlungen sprechen wir über die wahren Gründe, welche dazu führen, dass Männer, Frauen und Kinder nichts haben sowie von ihrem Problem, trotz diesen problematischen zwischenmenschlichen Bedingungen über die Runden zu kommen.

Alle Kinder schulpflichtig?
Wir werden ebenfalls unsere Arbeit vorstellen und zeigen, wie fundamental wichtig sie ist, auch die Untätigkeit des Staates und seiner administrativen Absurditäten näherbringen.
Wir sprechen über den Teilerfolg, den wir mit dem Bildungsministerium erreichten, fügt Wasilia Moleva bei.

Tatsächlich hat das Erziehungsministerium der Russischen Föderation Dank Nochlechka die Verordnung vom 15.05.2020-236 über die Zulassungsbedingungen zur Vorschulerziehung am 18. Juni 2020 aktualisiert.
Sie hält fest, dass ab dem 18. Juni 2020 alle Kinder zur Schule gehen können.
Ob sie eine administrative Existenz haben oder nicht, ihre Schulbildung ist garantiert.

Alle? Nicht wirklich, noch nicht
Heute sind die Kleinkinder, die nicht registriert sind, im Kindergarten zugelassen. Im Gegensatz dazu sind jene, deren Eltern keine Propiska besitzen, immer noch vom Schulsystem ausgeschlossen. Verstehen Sie das?

Einige der Kriterien, die von den Beamten zur Diskriminierung der Kinder verwendet werden, kennt man:
– die Kinder von Immobilien-Betrügereien, die aus diesem Grund am Aufenthaltsort nicht registriert sind;
– die Kinder von Bürgern, welche aus irgendeinem Grund die Möglichkeit nicht gehabt haben, das Recht auf ihren Immobilienbesitz registrieren zu lassen und den Eintrag an ihrem Wohnsitz zu erhalten;
– die Kinder von Bürgern ohne Propiska.

Bereits heute ist im Land der Sans-Papiers die Zukunft dieser Kinder genau vorgezeichnet.

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