Ohne dieses Zelt wäre ich erledigt gewesen, erzählt Serguei.
In diesem Oktober 2021 begleitet, wie so oft in St. Petersburg, ein kalter Regen die frühen Nächte, klebrig vor Feuchtigkeit.
Im Überlebenszelt in Schipersky Protok bewegt sich Sergei mühsam vorwärts. Er hat dazu guten Grund, seine Füsse sind aufgedunsen, violett. Der Arzt prognostiziert einen schweren Fall, er hat gewisse Zweifel, dass eine Amputation vermeidbar ist.
Serguei wird Dank diesem Überlebenszelt und den Freiwilligen des Charity Hospital seine Füsse retten.
Die Überlebenszelte sind zurück
Seit dem 17. Oktober haben wir für vier Monate zwei geheizte Zelte aufgebaut. Eingerichtet für etwa fünfzig Personen, bieten sie jede Nacht einen sicheren Unterschlupf, eine warme Mahlzeit, dem Klima angemessene Kleider und erste Hilfe.
Eines befindet sich im Hafen der Insel Vasiliewsky, am Schipersky Protok 18/16, das andere nahe der Metro-Station Ploschad Muchestwa, genauer an der Ingenieurschule-Ulitza, neben dem Haus 11.
Im letzten Winter haben wir 720 Personen untergebracht, erklärt Anya Malinina, Koordinatorin der Zelte.
Und trotzdem sind 857 obdachlose Personen erfroren.
Der letzte Winter war ausserordentlich feindlich, sagt uns Andrei Schapaew, verantwortlich für die humanitären Massnahmen der NGO.
Das Thermometer schlich manchmal unter minus fünfundzwanzig Grad, mit dem Wind und der Feuchtigkeit wurde das Überleben äusserst riskant.
Nebst den zahlreichen Todesfällen mussten Personen Glieder amputieren lassen, andere machten schwere Lungenkrankheiten durch.
Wir möchten so viel mehr tun, aber wir sind immer am Limit unserer finanziellen Mittel.
Ich weiss, dass ich mich wiederhole, aber nach über sechzehn Jahren Obdachlose zu schützen, stellen wir noch, immer noch, fest, dass der Staat nichts oder sehr wenig macht für die Tausenden armer Geschöpfe.
In St. Petersburg stehen über 60’000 der Rauheit des Winters unter skandalösen Bedingungen gegenüber.
Helfen Sie ihnen während der langen Wintersaison.
Wir beginnen jetzt mit dem Betrieb unserer geheizten Zelte, in denen jeder kostenlos und ohne jeglichen Ausweis die Nacht verbringen kann.
Für einige sind unsere Zufluchtsorte der Start einer neuen Existenz, der erste Schritt in Richtung eines normalen Lebens.
Retten wir sie
50 CHF Eine Nacht im Zelt für 10 Obdachlose
100 CHF Eine Nacht im Zelt für 20 Obdachlose
200 CHF Eine Nacht im Zelt für 40 Obdachlose
Und Covid?
Wie Sie wissen, ist das Virus im Moment in Russland äusserst virulent, mehr denn je.
Nochlechka hat die folgenden Massnahmen dagegen getroffen:
Was die sanitären Massnahmen betrifft, fahren wir weiter, Masken und Desinfektionsmittel an die Obdachlosen zu verteilen. Die Notunterkünfte werden unter Quarantäne gestellt, falls man dort einen Fall nachweisen kann.
Darüber hinaus berechnen wir die Impfrate unserer Angestellten, um den Anforderungen der Regierung nachzukommen (mindestens 80% der Angestellten müssen geimpft oder in den letzten sechs Monaten krank gewesen sein).
Es ist uns gelungen, für die Bewohner der Notunterkünfte ein Impfkampagne zu organisieren, dagegen sind die Sans-Papiers von dieser Möglichkeit ausgeschlossen.
Wir führen die Verhandlungen mit den Regierungsvertretern fort, um die Impfung der obdachlosen Sans-Papiers sicherzustellen, was im Moment unmöglich ist.