Zur Flucht gezwungen

Um nicht in die Kiste zu kommen, hat Grigory Swerdline, Direktor von Nochlechka, letzte Woche überstürzt aus Russland flüchten müssen.
Grigory Swerdlin, Grischa für seine Freunde, hat seit Beginn der Invasion der Ukraine auf der Strasse und in den sozialen Medien sein Missfallen kundgetan.
Um Nochlechka nicht zu gefährden, hat Grigory Swerdlin auch von seinem Posten als Direktor demisssionieren müssen.

Trotz dieser traurigen Nachricht und den gegenwärtig düsteren Ereignissen können wir nie genug wiederholen:
Wir fahren mit der Hilfe für die obdachlosen Sans-Papiers in St. Petersburg und Moskau weiter.
Wir benötigen ihre Unterstützung.

Deine Abreise trifft uns sehr hart
Wir sind stolz, mit dir zusammengearbeitet zu haben, Grischa. Du hast um dich eine echte Equipe vereint, du hast während all dieser Jahre gekonnt, uns deine unermüdliche Energie einzuhauchen, deinen Optimismus, deine Vision.
Du hast uns beigebracht, Profis zu werden, für unsere humanitäre Arbeit verantwortlich zu sein, jede Person als menschliches Wesen zu betrachten.
Wir werden dein Werk mit all der Würde weiterführen, das es verdient, schreibt die Equipe von Nochlechka in der Folge dieses erzwungenen Wegganges.

Grigory schreibt uns aus Vilnius:
In den letzten Tagen hat man mich von allen Seiten gewarnt, dass man kommen wird, um mich zu verhaften, weil ich zu stark protestiert habe.
Ich weiss nicht, wie weit dies stimmt. In Russland bleiben und spüren, dass man in der Scheisse ist und nichts sagen, das kann ich nicht. Es ist emphatisch, aber das ist eben so.
Und dann ist es keine Frage, dass mein Protestverhalten eine Gefahr für Nochlechka ist.
Grigory fährt weiter: Ich bin sicher, dass es Nochlechka ohne mich sehr gut gehen wird. Wenn nicht, tauge ich nichts als Leader. Schlussendlich wollte ich Ende 2023 aufhören.
Ende des vergangenen Dezembers habe ich davon mit meinen Kollegen gesprochen. Führungswechsel, weisst du.
Der neue Direktor wird der wundervolle Danil Kramorov sein, erst unser freiwilliger Mitarbeiter, dann Koordinator der Freiwilligen und heute der Verantwortliche der Public relations und der Spendenaktionen.
Ich werde ihm helfen, wo immer ich kann.
Ich profitiere davon, alle für eine monatliche Spende von mindestens 40 Franken einzuschreiben.
Wegen dieser schwarzen Periode hat Nochlechka künftig mehr und mehr Arbeit zu verrichten, unterstreicht Grigory noch.

Grigory Swerdlin
Alles hat 2003 begonnen, ich wollte einige freiwillige Aktionen zugunsten von benachteiligten Bevölkerungen unterstützen.
Ein Freund hat mir den Nachtbus von Nochlechka empfohlen. Der Vorschlag war gut. Als Freiwilliger habe ich dort während über sechs Jahren mitgemacht, erinnert sich Grigory.

Im Januar 2011 wird Grigory zum Direktor der NGO ernannt. Unter seiner Führung hat Nochlechka eine aussergewöhnlich professionnelle Entwicklung durchgemacht.
Die Vereinigung ist wie nie bisher auf die Hilfe an die obdachlosen Sans-Papiers konzentriert, was ihnen mehr und mehr humanitäre Dienste bietet.
Sie hat die ganze Wichtigkeit auf ihr gutes wirtschaftliches Funktionieren gelegt.
Sie hat einen entscheidenden Fokus auf die Förderung ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit und den Behörden gelegt, in der ersten Zeit in St. Petersburg, später in ganz Russland.

Unter der Führung von Grigory ist Nochlechka eine NGO ersten Ranges geworden, unumgänglich im Kampf gegen die Obdachlosigkeit…sogar eine Referenz für die örtlichen Verwaltungen.

Danke Grischa, so viele Massnahmen realisiert zu haben, dem ganzen Team von Nochlechka ermöglicht zu haben, so zahlreiche Leben zu retten.

Die Obdachlosigkeit ist am 24. Februar nicht auf wundersame Weise verschwunden.
Ganz im Gegenteil, es besteht die grosse Wahrscheinlichkeit, dass die obdachlosen Sans-Papiers stark von dieser Krise betroffen sind.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, uns jetzt, in diesem Moment, zu unterstützen, wäre dies sehr, sehr hilfreich.
Herzlichen Dank.

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