Die Obdachlosigkeit ist am 24. Februar 2022 nicht auf wundersame Weise verschwunden.
Ganz im Gegenteil, mit grosser Wahrscheinlichkeit werden sie unter dieser Krise leiden.
In Moskau und in St. Petersburg macht sich Nochlechka um die Fortführung seiner humanitären Arbeit Sorge.
Die Nahrungsmittellieferanten, die finanzielle Unterstützung, werden sie so weitergehen?
In diesem Augenblick begegnet uns Daria Baibakowa, die Direktorin von Moskau, unter höchstem Druck.
Sie erzählt uns:
Wir werden bleiben, ich werde bleiben
Während des Morgenkaffees diskutierten wir mit Natascha, ob wir etwas mehr Vorrat kaufen müssen. Gewisse Geschäfte haben bereits Mengenlimiten eingeführt.
Wir entscheiden uns für ja.
Wir kaufen in Eile Vorräte: Konserven, Waschmittel und Hygieneprodukte, um den Obdachlosen weiterhin helfen zu können.
Am schwierigsten ist es, Ragout in genügender Menge und Druckerpatronen zu finden, letztere sind im Moment beinahe nicht erhältlich.
Weiterfahren um jeden Preis
Unsere Aufgabe geht weiter, sie wird uns infolge der wirtschaftlichen Widrigkeiten jeden Tag etwas mehr Anstrengung, etwas mehr Erfindergeist abverlangen.
Wir versichern uns wo immer möglich, wir sagen uns:
„Nochlechka hat 1990 begonnen, als noch die Lebensmittelmarken regierten.”
Heute, unmöglich vorauszusagen, was anschliessend geschehen wird, sich selbst und die Umgebung zu überzeugen, dass „wir dies schon durchgemacht haben“, aber ich will daran glauben, dass wir das schaffen.
Heute, wie früher, kommen die obdachlosen Sans-Papiers auf der Suche nach Nahrung, von Kleidern, Identitätspapieren, einer Duschmöglichkeit, einer Waschmaschine, um Aufmunterung und menschliche Wärme zu erhalten.
Nichts hat sich verändert. Helfen wir ihnen.
Wir sind zusammengeschweisst
In St. Petersburg erzählt uns Andrei Schapaev, verantwortlich für die humanitären Aktionen: Wir sind aufs Dach unseres Empfangszentrums in Borowaja gestiegen, um die Sterne anzuschauen. Sie leuchten, ein positives Zeichen in diesen finstern Zeiten.
Hier ist es ziemlich ruhig: ich will damit sagen, dass wir hart arbeiten wie immer.
Aber in unserem Innern ist es sehr schwierig, sich auf unsere Arbeiten zu konzentrieren und nicht an diese Tragödie zu denken. Dies ist unmöglich.
Es ist eine totale Schande, die Angst und die Wut. Das Einzige, das uns rettet, ist, dass wir alle vereint sind, auf der gleichen Wellenlänge.
Bei Nochlechka fahren wir fort zu arbeiten, wir können nicht aufhören.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, uns jetzt zu unterstützen, wäre dies sehr, sehr hilfreich. Herzlichen Dank.