Nochlechka hat den 27. März zum „Tag der Obdachlosen“ erklärt
So wie andere Tage verschiedenen Themen gewidment sind, haben die Obdachlosen zweifelsohne ihren Platz unter diesen Veranstaltungen.

Schatten in den Strassen
Gemäss verschiedener Schätzungen gibt es in Russland zwischen 1 und 4,5 Millionen obdachlose Bürger ohne Ausweise. Man weiss es nicht genau, weil sie für die Verwaltung nicht existieren.
Dieser wichtige Teil der Bevölkerung ist für den Staat und zahlreiche Mitbürger unsichtbar, erklärt uns Grigory Swerdlin, Präsident von Nochlechka.
So sind diese Männer, Frauen und Kinder zu Schattenwesen reduziert.

Dieser Tag ruft uns in Erinnerung, dass sie existieren. Dass sie infolge der staatlichen Diskriminierung einer der jämmerlichsten Existenzen fristen (Propiska).

Unbekannter Tod
In St. Petersburg, in Moskau haben verschiedene Protestveranstaltungen stattgefunden. Werbespots mit dem Thema „das Recht auf Wärme“ wurden ausgestrahlt. Künstler und Fernsehpräsentatoren haben eine lange Liste der verstorbenen obdachlosen Bürger ohne Papiere verlesen, die seither völlig vergessen wurden.
Ausserdem übertrugen auf den petersburger Dächern postierte Obdachlose über einige solidarische Radio- und TV-Stationen das Wetter des Tages.
Ein Netz engagierter Kaffees haben in Moskau 1500 Kuchen und Sandwiches verteilt.

Ein internationales Drama
Selbst wenn die russische Obdachlosigkeit besondere Gründe hat, beschränkt sich dieses Phänomen nicht auf dieses einzelne Land. Es betrifft den gesamten Planeten und stellt ein soziales Problem dar, dessen Lösung von entscheidender Bedeutung ist.
Die Obdachlosen leben unter konstanter Bedrohung durch Krankheiten, Demütigung, durch Verlust ihrer elementarsten Rechte und den Tod.

Sie leben und haben uns nötig, fasst Grigory Swerdlin zusammen.