Nach dem Mond greifen

Das Unmögliche versuchen, ein ungewöhnliches Gefühl, als würde man sich auf dem Mond bewegen.
Dies ist es, was wir fühlen, nachdem es uns gelungen ist, die russische Bürokratie ein wenig zu bewegen.

Hurrrrrrrrrrrrraaaaaaaaaaaaaaa, oder fast
Abgeordnete von St. Petersburg haben akzeptiert, das durch die petersburger Regierung erstellte Reglement dahin zu überprüfen, ob dieses den Zugang der Sans-Papiers zu den Sozialdiensten explizit ausschliesst.
Einige Erklärungen dazu.
In unserer Stadt besitzt die Mehrheit der Obdachlosen keine permanente Registrierung (Propiska). Wie wir wissen, können sie deshalb auf keinerlei staatliche Unterstützung zählen, der Staat ignoriert diese Bevölkerungsgruppe.
Seit unzähligen Jahren versuchen wir, diese krasse Ungerechtigkeit zu beseitigen.

Eine göttliche Überraschung
Wir haben bei den Gerichten systematisch Antrag um Antrag eingereicht, haben die Interessen der obdachlosen Sans-Papiers verteidigt, haben dazu unablässig auf die Verletzung ihrer Sozialrechte hingewiesen.
Vergeblich, ebenso systematisch wurden sie abgewiesen.
Wir haben deshalb entschieden, es auf einem andern Weg zu versuchen, „herauszufinden, ob das Gesetz die Sans-Papiers ausdrücklich von jeglicher Hilfe ausschliesst“.
Man musste sich dafür an das Gericht für die Charta der Grundrechte wenden. Dieses kontrolliert die Gesetze und Reglemente der Stadt und verifiziert die Einhaltung der Charta.
Unser Gesuch musste zuvor zwingend durch den Filter des Statthalters oder fünf Abgeordneter gehen.
Sie waren es, welche die Einreichung unseres Antrages gutgeheissen haben. Eine göttliche Überraschung.

Ein gewaltiger Wandel
Einverstanden, auf den ersten Blick scheint das nicht die Eroberung des Alls zu sein, dies ist jedoch ein erster, nie dagewesener Schritt.
Wenn das Gericht tatsächlich die Illegalität anerkennt, welche die Diskriminierung der Sans-Papiers durch die willkürliche Verweigerung des Zugangs zu ihren sozialen Rechten darstellt, dass die Charta verletzt wird, wird dies einen gewaltigen Wandel auslösen.
Zehntausende Personen könnten endlich fachgerecht gepflegt werden, hätten endlich Zugang zu den sozialen Institutionen, sie würden den Status eines Menschen wiederfinden. Endlich!

Ein gewaltiger Marathon
Wir haben die erste Stufe geschafft.
Eine entscheidende Stufe. Die Abgeordneten haben akzeptiert, auf das Thema der obdachlosen Sans-Papiers einzutreten.
Wer hätte das gedacht?
Machen wir uns nichts vor, die Hindernisse werden zahlreich sein, die durch unsere Anwälte zu führende Schlacht wird mühsam, lang und anstrengend sein.
Wir sind bereit, diese Schlacht zu schlagen, das Wohlergehen zehntausender Personen steht auf dem Spiel, schlussendlich ein Akt der elementaren Gerechtigkeit.

Unterstützen Sie uns, unsere Aufgabe ist immens, Sie retten Leben.

 

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