20 Jahre gegenseitige Hilfe

Ich habe das warme Essen gesehen, den Tee, das Brot und ich habe mir gedacht, wie sie sich für ihr Essen wohl selbst helfen, wenn sie uns so köstlich verpflegen.
Ich erinnere mich an meine Reaktion, es war vor fünfzehn Jahren, als ich das erste Mal von der Existenz eines Nachtbusses erfuhr, um uns, den obdachlosen Sans-Papiers, zu helfen.
Zhenya, ein ehemaliger Überlebender der Strasse, heute Teilzeit-Fahrer des Nachtbusses, erinnert sich an die ersten nächtlichen Touren, die von Nochlechka organisiert wurden.
Wir waren im Januar 2007.

So viele Leben gerettet
Andrey Schapaev, bei Nochlechka für die humanitären Aktionen verantwortlich, ist seit Beginn der Drahtzieher des Nachtbusses, seit 2002.
Er erklärt uns, dass sie versucht haben, einige Zahlen zusammenzutragen, um ein Bild der Jahr um Jahr an die Tausenden von obdachlosen Sans-Abris geleisteten Hilfe zu erhalten.

Hier unsere Schätzungen
In 20 Jahren hat der Nachtbus in St. Petersburg über 637’000 Kilometer zurückgelegt.
Zum Vergleich: der Äquator erstreckt sich über 40’075 Kilometer.
– In den 20 Jahren sind über 19’000 Personen auf die Parkplätze gekommen, um Hilfe zu suchen.
– In St. Petersburg haben die Freiwilligen des Nachtbussees über 361’000 Liter Suppe, über 210’000 Liter Tee (1 Million Gläser!) und über eine Million Brotscheiben abgegeben.
– Wenn Sie das alles zusammenzählen, hat der Bus auf seinen Rundtouren über 25’000 Stunden verbracht, fast 3 Jahre.
Über 1’000 Freiwillige haben dazu beigetragen, dass diese langfristige humanitäre Aktion möglich wurde.

Danke allen, die es dem Nachtbus erlauben, die Ärmsten zu retten.
Dies ist wirklich ein grosses Unternehmen, das wir ohne eure Unterstützung nie hätten realisieren können, unterstreicht Andrey.

Der Nachtbus hat etwas bewegt
Zu Ehren des zwanzigsten Geburtstages haben wir die Wünsche und Gratulationen unserer Kollegen erhalten, die ähnliche mobile soziale Hilfsprojekte in verschiedenen Regionen Russland betreiben, präzisiert Andrey Schapaev.
Es ist eine grosse Freude zu wissen, dass wir nicht alleine sind, dass Zahlreiche durch die Erfahrungen mit unserem Nachtbus inspiriert wurden.
Auch wir selbst wurden durch die Erfahrungen unserer Kollegen in Hamburg animiert, die unser erster Direktor, Maxim Egorov, im Jahr 2000 traf, fügt Andrey Schapaev noch bei.
Aus Omsk: „Auf dass der Nachtbus weiterhin möglichst viele „warme“ Halte machen wird, wo seine Kunden, die Freiwilligen und die Angestellten sich dank der Freundlichkeit aufwärmen. Frohen Geburtstag, Freunde! Bus der sibirischen Barmherzigkeit, Omsk.“
Aus Ekaterinburg: „Welche Freude, die Ehre zu haben, unseren Seniorkollegen in St. Petersburg zu gratulieren.
2020 haben wir die Erfahrung des Nachtbusses in unserer Stadt Ekaterinburg umgesetzt. Inzwischen hilft unser Mobile Car Center ebenfalls jeden Tag Hunderten von Personen.
Danke dem Nachtbus für die Tatsache, dass dieses Projekt seit vielen Jahren besteht, sich entwickelt und seine Erfahrungen grosszügig teilt“!
Aus Schelyabinsk: “Wir wünschen dem Nachtbus mehr Spender und die kreativsten Freiwilligen!
Sagt es euren Angestellten, euren Freiwilligen und euren Sprendern“, Projekt Bus of Life von Schelyabinsk.”
Aus dem Territorium von Perm: „Hallo an alle! Die Equipe des Territoriums von Perm ist mit euch verbunden! Wir gratulierem dem Nachtbus zu seinem Geburtstag und wünschen euch viele kleine Freuden bei jeder Tour, damit eure Arbeit nicht abgewertet wird und sich die Equipe stets der Wichtigkeit ihrer Aufgabe erinnert. Habt noch weitere Partner, die euer Projekt unterstützen.
Ich sende euch Kraft der Liebe und der Hilfe!“
Aus Novosibirsk: „Liebe Kollegen, wir gratulieren euch zum 20. Geburtstag des Nachtbusses. Wir wünschen euch Erfolg für eure professionnellen Realisationen. Dass euer vielgeliebter Bus aufwärme, sättige und den Obdachlosen neue Hoffnung gibt. Soziales Hilfszentrum Mayak und Projekt humanitärer Bus, Novosibirsk.“

Und vergessen wir nicht unseren Nachtbus von Moskau, der am 22. Juli 2020 das Licht der Welt erblickte.

Marina kommt gerne mit Verspätung, weil der Nachtbus auf sie wartet, wenn sie zu spät ist.
Marina ist zum Nachtbus-Parkplatz bei der Haltestelle von Ligovo gekommen.
Diese Haltestelle auf der Bus-Tour ist bekannt dafür, dass sich zahlreiche Rentner und Rentnerinnen unter die Obdachlosen mischen, um sich zu verpflegen.
Die meisten von ihnen sind Frauen, Hausangestellte, Arme, sehr oft nicht in der Lage, Lebensmittel zu kaufen.
Eine Kategorie, die man üblicherweise mit „sozial gefährdet“ bezeichnet.
Marina ist eine von ihnen.
Die Lebensmittel-Ausgabe ist gut geregelt, weitere Halte müssen angefahren werden, wo bereits Dutzende auf unser Erscheinen warten. Aber immer haben wir ein offenes Ohr für die Bekenntnisse unserer Obdachlosen.
Nach dem, was Marina von sich sagt, reicht nach einem guten Beruf und Kindern die magere Rente heute nicht mehr, um sie zu ernähren.
Und sie kommt zu spät, um damit die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um aus der Unsichtbarkeit dieser Schande herauszukommen, welche die Obdachlosen ausnahmslos trifft.
Marina will gesehen werden, will gehört werden, während der Zeitspanne einer Lebensmittelverteilung ein wenig existieren.

Danke, dass Sie uns weiter unterstützen, wir brauchen Sie, um Leben zu retten.

Wichtig: Trotz der Boykottmassnahmen gelingt es uns immer noch, unsere mehr denn je notwendige finanzielle Unterstützung nach Russland zu transferieren.

 

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