Wir schliessen

Die beiden Zelte, die im vergangenen Winter zahlreichen Personen Unterschlupf boten, schliessen.
Der Winter 2015-2016 war verhältnismässig mild, die Durchschnittstemperaturen fielen nicht unter minus fünfzehn Grad. Zwischen dem 1. Dezember 2015 und dem 31. März 2016 übernachteten 598 Personen in den beiden Zelten von Nochlezhka.

Eine unveränderte Situation
Trotz dieser geheizten Zelte haben sehr, sehr viele Obdachlose keinen Zufluchtsort gegen Kälte und Feuchtigkeit gefunden. Zahlreiche unter ihnen litten unter Frostbeulen, mussten erfrorene Glieder amputieren lassen oder, noch schlimmer, wurden Opfer des weissen Todes.
Auf der Verwaltungsseite ändert sich nichts. Seit 2007 kämpft Nochlezhka Winter für Winter dafür, dass die Stadt St. Petersburg bei der Installation geheizter Unterkünfte mithilft.
Vergeblich, wie uns der Verantwortliche für die Überlebenszelte, Andrei Schapaev, mitteilt:
„Leider hat sich die Situation der Obdachlosen auch in diesem Winter nicht verändert: Nicht nur stellt die Stadt immer noch keinen leicht zugänglichen geheizten Ort in jedem Bezirk zur Verfügung, sie wirft uns sogar Knüppel zwischen die Beine, wenn wir die Überlebenszelte aufstellen wollen.
Um in den wenigen existierenden staatlichen Unterkünften zugelassen zu werden, wird von den Obdachlosen zudem eine unglaubliche Liste von amtlichen Papieren verlangt, welche diese unmöglich besitzen können.“ (siehe Liste)

Wir werden nicht aufgeben
Andrei fährt fort: „Seit neun Jahren versucht Nochlezhka, die Verwaltung zu sensibilisieren, bisher ohne Resultat. Wir geben jedoch nicht auf. Wir werden umgehend Verhandlungen aufnehmen, damit es im Dezember 2016 an mehreren Orten geheizte Auffangstellen geben wird.“

Die Hilfe von NSS
Wie bereits in den letzten sieben Jahren hat Nochlezhka Suisse Solidaire NSS auch diesen Winter tatkräftig zum guten Gelingen der beiden Überlebenszelte beigetragen.
NSS hat dafür 13’570 Franken überwiesen.
Dieser Betrag wurde von verschiedenen Spendern zusammengetragen.

Ihnen sei hiermit herzlich gedankt.