04-02-14 Rettet die Obdachlosen vor der Kälte

In Sankt Petersburg schlottern im Winter sogar die Statuen vor Kälte.

 

In den  Strassen der Stadt kämpfen täglich gegen 60’000 Einwohner ums Überleben. Tatsache ist, dass im letzten Winter 1’042 Obdachlose erfroren, hunderte weitere Personen wurden invalid.

 

Wie jedes Jahr bei diesem Wetter stellt Nochlezhka den Betroffenen zwei geheizte Zelte zur Verfügung und erlässt einen dringenden Appell an die Bevölkerung von Sankt Petersburg: Leer Artikel

 

«Jeder Einzelne kann all jenen helfen, die kein Dach über dem Kopf haben. Dies benötigt wenig Zeit und Anstrengung, rettet aber Menschenleben».

 

Beim Studium der an die Bewohner der Stadt gerichteten Empfehlungen wird man sich der prekären Situation bewusst, in der sich jeder einzelne obdachlose Russe befinden kann, ja sogar in Lebensgefahr.

 

Auch von der Schweiz aus können wir Leben retten: PC-Konto 10-782369-3

 

 

Empfehlungen an die Bewohner: Kommen Sie den Obdachlosen zu Hilfe

  1. Versuchen Sie herauszufinden, ob ein Obdachloser Hilfe benötigt, wenn Sie ihn antreffen. Sprechen Sie mit ihm, fragen Sie ihn, wie es ihm geht.

 

Fehlende Koordination seiner Bewegungen oder eine verwirrte Sprache können durch die Kälte (nicht durch den Alkohol), Schlafmangel oder eine Krankheit verursacht sein.

 

Man kann bereits bei Temperaturen zwischen -2 und +2 Grad Erfrierungen erleiden.

 

Rufen Sie in diesem Fall die Ambulanz. Notieren Sie die Zeit des Anrufes und die Nummer des kontaktierten Dienstes.

 

Geben Sie dem Obdachlosen warmen Tee, während Sie auf die Ambulanz warten.

 

Jedermann hat Anrecht auf Nothilfe, mit oder ohne Ausweispapier, auch wenn die hilfsbedürftige Person nicht nüchtern ist. Einem gefährdeten Menschen keine Hilfe zu leisten, wird als krimineller Akt betrachtet.

 

 

Sollte das Personal der Ambulanz die Überführung in ein Spital verweigern:

– Rufen Sie den Reklamations-Service der Ambulanz-Organisation an, informieren Sie ihn über alle Details (Nummer, Name, Zeit, Ort, usw.).

 

Kontaktieren Sie ebenfalls die Notfallnummer des Gesundheitskomitees, um Klage einzureichen.

 

Entscheidet sich das Ambulanz-Personal für die Einweisung in ein Krankenhaus, müssen Sie sich erkundigen, in welches Spital der Obdachlose gebracht wird (fragen Sie die Pfleger der Ambulanz und telefonieren Sie anschliessend der Aufnahmestation des Krankenhauses. Falls sich der Kranke nicht dort befindet, kontaktieren Sie das Gesundheitskommitee:

 

Stellen Sie sich vor, beschreiben Sie den Vorfall und teilen Sie dem Komitee mit, dass sich der Kranke nicht im angegebenen Spital befindet. Bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie als Bürger das erlebte Vorgehen gegenüber den Opfern der Kälte verunsichert  und dass Sie Klage einreichen wollen. Diese Handlung ist sehr wichtig, da sämtliche Klagen überprüft werden müssen, was die Beamten auf den Fall aufmerksam macht.

 

  1. Kaufen Sie dem Obdachlosen Nahrung und warmen Tee, falls sein Leben nicht gefährdet ist

Geben Sie ihm kein Geld, er könnte damit alkoholische Getränke kaufen.

Geeignete Nahrungsmittel sind solche, die nicht gekocht werden müssen: Instantsuppen, Brot, Käse, Wurst, einfach zu öffnende Konserven, Wasser. Dazu Süssigkeiten und Trockenfrüchte, um den Bedarf an Vitaminen und Mineralsalz zu  decken.

 

  1. Falls Sie im Hauseingang auf einen Obdachlosen treffen, jagen Sie ihn nicht zurück auf die  Strasse. Damit können Sie ihm das Leben retten

Die Obdachlosen verbringen die Nacht in Hauseingängen, da dies für sie die einzige Möglichkeit ist.

Sicher ist diese Art von Nachbarschaft nicht immer angenehm. Da es dabei aber um das Leben eines Mitmenschen geht, kann man in diesem Fall sein Mitgefühl zeigen.

Warme, saubere Kleider in gutem Zustand sowie Decken sind ebenfalls willkommen.

 

  1. Rufen Sie die Nacht-Schlafstellen ihrer Region an und versuchen Sie, für den Obdachlosen einen Platz an der Wärme zu  finden

Besonders im Winter sind die Erfolgs-Chancen sehr klein, versuchen Sie es trotzdem.

Sie können ebenfalls das Komitee für Sozialpolitik kontaktieren. Sie müssen sich vorstellen, das Problem und die bereits unternommenen Schritte beschreiben. Zählen Sie auf, wo Sie überall abgewiesen wurden. Beharren sie darauf, dass dem Obdachlosen geholfen wird und er einen Platz an der Wärme erhält. Es handelt sich dabei nicht um eine Dienstleistung, die Stadtverwaltung ist dazu verpflichtet.

 

Nehmen Sie mit dem Büro des Delegierten für die Menschenrechte von Sankt Petersburg Kontakt auf, falls Hilfe verweigert wird.