Für die obdachlosen Sans-Papiers ist es kein leichtes Unterfangen, Zugang zu den Empfangszentren der Stadt zu erhalten.
Die vorgegebenen Bedingungen sind schon fast absurd, sie lassen vermuten, dass die Beamten, die sie erstellt haben, keine Ahnung haben von der Obdachlosigkeit und die Gründe, die dazu führen.
Kafkaeske Demarchen
Um davon Gebrauch machen zu können, müssen Sie sich im städtischen Registrations-Zentrum einschreiben.
Der Eintrag erfolgt gemäss Reglement Nr. 1010 vom 17.08.2007 für die Registrierung der Bürger der Russischen Föderation ohne dauerhafte Niederlassung.
Die Registrierung erfolgt nach Vorweisung eines schriftlichen Antrages mit den folgenden Anhängen:
– Identifikationsbelege, dass der Antragsteller Bürger der Russischen Föderation ist.
– Formular Nr. 9, das die letzte Registrierung in St. Petersburg bescheinigt.
– ein Wegzugs-Papier – dieses Papier bestätigt, dass keine Registrierung besteht.
– ein Beleg, dass am Ort des Wegzugs keine Registrierung besteht.
– Aus dem Gefängnis entlassene Bürger legen eine Entlassungsbescheinigung bei.
Mit der erhaltenen Bescheinigung müssen Sie sich bei der Interdepartementalen Kommission Obdachlosen-Prophylaxe bei der Verwaltung ihres Bezirks melden.
– Sie können auch versuchen, sich direkt an den Sozialassistenten der Nacht-Unterkunft ihres Bezirks zu wenden.
– Falls ihr Bezirk keine Nacht-Unterkunft besitzt, müssen Sie sich bei der Interdepartementalen Kommission ihres Bezirkes und anschliessend bei den Zentren anderer Bezirke melden.
Nach erfolgter Registrierung erhält der Bürger eine Bestätigung, gültig ein Jahr.
Bedingungen, deren Erfüllung für einen Sans-Papier auf der Strasse quasi unmöglich ist.
279 Plätze für 60’000 Obdachlose
Die Empfangszentren der Stadt St. Petersburg sind absolut ungenügend.
Die Stadt besitzt in der Tat ein Netz von Notunterkünften für Obdachlose, deren Registrierung hier erfolgte.
In den 18 Bezirken gibt es 14 Zentren, die für die 60’000 gezählten Obdachlosen insgesamt 279 Plätze anbieten.
Wenn es Ihnen gelingt, einen Platz zu ergattern, beinhaltet das Angebot ein Bett, Essen, Kleider, die Möglichkeit, sich zu waschen und die Kleider zu reinigen. Sie dürfen maximal drei Monate bleiben. Es gibt keinerlei Beratung zur Vermeidung der Obdachlosigkeit.
In St. Petersburg bietet nur Nochlechka Unterkunft ohne Einschränkungen für die Sans-Papiers an.
Unterstützen Sie Nochlechka, Sie retten Lebben