Vor Durst krepieren

Für die Obdachlosen von St. Petersburg ist der Zugang zu Trinkwasser eine echte Herausforderung.
Helfen Sie mit, ihnen Wasser zu kaufen.
Es gibt Meldungen, die sich Jahr um Jahr wiederholen und dadurch Verzweiflung ausdrücken. Dies ist der Fall bei der Unmöglichkeit für die tausenden Obdachloser von St. Petersburg, zu Trinkwasser zu kommen.
In Europa haben wir trotz wiederholter Hitzeperioden im gegenwärtigen Augenblick keine Probleme, unseren Durst zu stillen. Man ermuntert uns sogar, genügend zu trinken.
In St. Petersburg ist dies nicht so.

Wasser für alle
Dort ist es für die 60’000 von der Verwaltung Vergessenen gar nicht erst nötig, dass das Thermometer Höchsttemperaturen anzeigt, um vor Durst zu krepieren.
Angesichts dieser Lage lanciert Nochlechka vom 05. bis 11. August eine Grossverteilung von Trinkwasser.
Diese humanitäre Aktion erlaubt es gleichzeitig, die Bevölkerung zu sensibilisieren, sie daran zu erinnern, dass Wasser eine kostbare Flüssigkeit ist, die nicht für alle zugänglich ist.

Den ganzen Tag ohne einen Tropfen
Ich habe gelernt, Wasser zu sparen, damit eine Flasche mehrere Tage reicht. Wenn es aber heiss ist, habe ich wirklich sehr Durst. Manchmal halte ich es nicht mehr aus und ich trinke aus einem Kanal. Aber nachher werde ich krank, berichet Leonora, um die vierzig Jahre alt.
Es gibt Tage, da krepiere ich vor Durst. Heute habe ich zum Beispiel noch gar nichts getrunken.

Stark verschmutzt
In St. Petersburg haben die Obdachlosen als Getränk das stark verschmutzte Wasser der Flüsse und der Kanäle mit den schädlichen Konsequenzen für ihre Gesundheit, sagt uns Andrei Schapaev, verantwortlich für die humanitären Aktionen bei Nochlechka.

Die Wasserverschmutzung ist jedermann bekannt, deshalb wird dringend empfohlen, das Leitungswasser zu kochen.

Es genügt, das ölige, schokoladenfarbene Wasser der Neva anzuschauen, die vielfältigen Kanäle zu beobachten, welche die Stadt durchqueren, um zu verstehen, dass das Problem schlimm ist.
Stellen wir uns also die physiologische Auswirkung auf die Leute vor, die gezwungen sind, chlor- und schwermetallgesättigtes Wasser zu trinken, worin man auch Darmparasiten findet
, erklärt uns Andrei.

Wir rufen die Petersburger zur Zusammenarbeit auf und bitten sie, Flaschen zu bringen, vorzugsweise Wasser ohne Kohlensäure.
Lagerort ist unser Empfangszentrum. Die kostbare Flüssigkeit wird anschliessend mit dem
Nachtbus verteilt.
Es ist auch unser Anliegen, durch diese Sommeraktion das grosse Publikum daran zu erinnern, dass für viele trinken ein Luxus und sogar eine Überlebensfrage ist.

Ein Grundrecht mit Füssen getreten
Ja, es ist entmutigend, feststellen zu müssen, dass sich die Behörden von St. Petersburg Jahr um Jahr nicht um zehntausende ihrer Mitbürger kümmern, die keinen Zugang zu Trinkwasser haben.

Unterstützen Sie Nochlechka, retten Sie Leben

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