Jeden Tag kommen etwa vierzig Personen zum Rechts- und Sozialdienst. Die meisten von ihnen sind obdachlose Sans-Papiers.
Ihre Fragen und ihre Erwartungen sind vielfältig
Manchmal reicht eine einmalige Konsultation, meistens haben die Leute mit ihren Problemen aber eine Beratung über längere Zeit nötig.
Für unsere Anwälte, für unsere Sozialarbeiter beginnt so eine langfristige Arbeit.
Der Rechts- und Sozialdienst hilft unter anderem, die administrative Identität (Propiska) zurückzuerhalten, die Rechte des Klägers vor einem Gericht zu verteidigen, Arbeit zu bekommen. Der Dienst erleichtert auch, in einem Krankenhaus gepflegt zu werden, seine Altersrente zu erhalten, eine obligatorische Krankenversichertung abschliessen zu können, Zutritt zu einem Altersheim zu erhalten, eine Wohnung zu finden oder auch die Zusammenführung von Familienangehörigen aus weit entfernten Landesteilen zu ermöglichen.
Falls nötig, gibt Nochlechka den Leuten eine Ersatz-Identitätskarte, die verhindert, pausenlos von Polizisten belästigt zu werden.
Die petersburger Behörden akzeptieren dieses „hausgemachte“ Papier stillschweigend.
Bestenfalls dauern diese administrativen Verfahren viele Monate, manchmal auch ein langes Jahr oder sogar noch mehr.
Je länger die Angelegenheit dauert, desto länger lebt der Sans-Papier auf der Strasse. Zudem verkleinern sich die Chancen für eine Wiedereingliederung und sogar für sein Überleben.
Danke unterstützen die rechtliche und soziale Unterstützung