Gedenktafeln

Um der obdachlosen Sans-Papiers zu gedenken, hat Nochlezhka entschieden, an ihren ehemaligen Aufenthaltsorten Gedenktafeln anzubringen.
„Im Keller dieses Hauses hat zwischen 2009 und 2010 Ivan Witaliewitsch Petrov, ehemaliger Russischprofessor, gelebt“.
„Im Dachstock dieses Hauses hat zwischen 2005 und 2007 Margarita Wassiliewna Sewastianowa, ehemalige Kinderärztin, gelebt“.
Die Passanten, die auf den Strassen von St. Petersburg spazieren, können seit dem 17. Oktober diese Art von Texten lesen. Die Tafeln wurden von Nochlezhka angebracht, um den Schaulustigen die Existenz jener Mitbürger in Erinnerung zu rufen, welche wegen fehlender administrativer Existenz zu Schatten wurden.

 Jeder kann auf der Strasse landen
Grigori Swerdlin, Direktor der Nichtregierungs-Organisation, präzisiert: „Wir leben in einer Welt, wo jeder das Risiko hat, auf der Strasse zu landen.
“Wir, unsere Familie, unsere Freunde. Man kann diese Gedanken unterdrücken und versuchen, die Leute, die auf der Strasse ausharren, nicht zu bemerken. Sie selbst versuchen, unbemerkt zu bleiben.
Aber neben unseren beruhigenden Wohnungen existiert gleichzeitig eine Welt von Dachstöcken, Kellern und dergleichen Behausungen der Zurückgelassenen. Durch diese Aktion wollen wir die Welt dieser Einwohner sichtbar machen“.

 Eine versteckte Welt
Auf den mit doppelseitigen Klebstreifen befestigten Gedenktafeln aus Karton ist für jene, welche diesen Obdachlosen helfen möchten, die Internet-Seite der Vereinigung vermerkt.
Die Aktion “Die Häuser der Obdachlosen“ wurde durch die Agentur Wosduh in Zusammenarbeit mit Nochlezhka am 17. Oktober anlässlich des internationalen Tages zur Beseitigung der Armut gestartet.
Wiatscheslav Nabokov, künstlerischer Direktor der Werbeagentur Wozsduh unterstreicht: „Wir arbeiten in der kommerziellen Werbung, deshalb schätzen wir es ganz besonders, ein solches Projekt realisieren zu können.
Wir sind glücklich, an der Seite der Equipe von Nochlezhka dies verwirklichen zu können und hoffen, dass es die Aufmerksamkeit der Petersburger auf das Problem der Obdachlosen lenken wird“.