Tag der Obdachlosigkeit. Wir sind alle betroffen.
Wie viele andere Tage, die humanitären Gegebenheiten gewidmet sind, hat die Obdachlosigkeit zweifelsohne ihren Platz in der Reihe dieser Solidaritätskundgebungen.
Dieser Tag erlaubt uns, der ganzen Dimension des Problems bewusst zu werden, uns bewusst zu sein, dass dies jedem einzelnen von uns zustossen kann und wir beginnen müssen, objektiv darüber zu sprechen.
In ganz Russland
Aktionen im Rahmen dieser Veranstaltung fanden im ganzen Land statt.
Medien aller Richtungen haben der Obdachlosigkeit gewidmete Artikel publiziert:
Der Boumaga, the Village, Sobaka, Affiche Daily, Esquire, Knife, Bureau 24/7, Transformer, Philanthrope, l’Agence pour l’information sociale sowie auch So laufen die Dinge, Meduse, die Orthodoxie in der Welt, Russia 1 sowie die Fernsehketten Dojd et 78.
Die Medien von Kazan, Irkutsk, Ekatarinburg und des Extremen Ostens haben über Organisationen berichtet, welche die Obdachlosen in ihren Regionen unterstützen.
Das Portal „So laufen die Dinge“ und der Wetterbericht Yandex lancierten an diesem Tag ein interaktives Spiel, bei dem jeder Kunde einen Obdachlosen „retten“ konnte, der sich am 26. März in denselben klimatischen Bedingungen befand wie der erstgenannte.
Dieser Tag bot auch die Möglichkeit, dringend benötigtes Geld für die Entwicklung unserer Projekte wie beispielsweise unser Empfangszentrum zu sammeln.
Eine Nacht für die Strasse
Im Rahmen dieses Gedenktages hat Nochlechka den Hotels in St. Petersburg vorgeschlagen, ein Prozent ihres Umsatzes für die Unterstützung des Empfangszentrums zu spenden.
Grigori Swerdlin, verantwortlich für die ONG, erklärt uns das Vorgehen: Gemäss Hotelstandard entspricht der Preis eines Hotelzimmers pro Nacht den Unterkunftskosten eines Tages oder mehr in unserem Empfangszentrum, d.h. 398 Rubel oder 6.60 CHF.
Mehrere grosse Hotels haben sich der Aktion angeschlossen: Metropolis, Boutique Hotel Dom, «Nevskij Forum», Majestic Boutique de Luxe, die Hotelkette «Nevskij Hotels Group», Nevskij Contur, «Bibliotheka», «Atlantika und «Nevskij Art Hall, 6 line Hôtel», die Herberge Baby Lemonade und die Agentur Elite Reality Service.
Die Ladenkette Lenta hat beim Sammeln von Essen und Hygieneartikeln für die Obdachlosen mit den Freiwilligen von Nochlechka zusammengearbeitet.
Die Bijouterie NTRE hat 50% ihrer Verkäufe vom 24. bis 28. März gespendet.
Am 26. März hat die unabhängige Kinoplattform Pilgrim zugunsten der petersburger ONG Filme gezeigt.
Die Plakate dafür wurden in den Strassen, den Läden und in einigen Institutionen der Stadt aufgehängt.
Eine Solidarität entsprechend der Summe von 102’790 Rubel oder 1’700 CHF, entsprechend der Rehabilitationskosten von 2 Personen während 4 Monaten.
112-B Borovaia ulitsa
Das Obdachlosenzentrum von Nochlechka ist das grösste der Stadt. Es beherbergt rund sechzig obdachlose russische Bürger ohne gültige Papiere. Diese bleiben im Durchschnitt fünf bis sechs Monate dort.
Diese Leute erhalten Logis und Essen und sie werden medizinisch und psychologisch bertreut. In juristischen Fragen werden sie durch Advokaten von Nochlechka unterstützt.
Diese juristische Hilfe erlaubt oft, die administrative Identität zurückzuerhalten und eine Arbeit, eine Wohnung, Sozialhilfe, den Rückweg in die Stadt der Familie zu finden. Kurz: ihre Rechte zu verteidigen. Lesen Sie die monatlichen Resultate dieser humanitären Unterstützung.
Schatten in der Strasse
Laut verschiedener Schätzungen gibt es in Russland ungefähr 4,5 Millionen obdachlose russischeBürger ohne Papiere, in St. Petersburg allein sechzigtausend. Die Zahlen sind nicht genau, da diese Bürger im Schatten der Gesellschaft für die russische Verwaltung nicht existieren.
In den Augen des Staates und sehr vieler Mitbürger ist diese wichtige Gruppe völlig unsichtbar.
Zu Schatten sind diese Männer, Frauen und Kinder reduziert.
Der Gedenktag erlaubt es, ihr Dasein in Erinnerung zu rufen. Zu wiederholen, dass sie lediglich infolge der staatlichen Diskriminierung eine der erbärmlichsten Existenz fristen. (Propiska) sagt uns Grigori Swerdlin noch einmal.