Am Ende seiner Lebensdauer

Was für ein Blizzard, man sieht keine zehn Meter weit. Kein Wunder, dass auch die Strassen so verstopft sind, ruft Kostia aus, der Fahrer des Nachtbusses. Es wird nicht einfach sein, die verschiedenen Haltepunkte zu erreichen, wo unsere obdachlosen Sans-Papiers auf Essen und warme Getränke warten.

Ein pannenanfälliges Fahrzeug
In Sankt Petersburg haben die Freiwilligen und der Chauffeur wie jeden Abend im Bus Platz genommen, in diesem Ford Transit, der tapfer schon Tausende von Kilometern abgespult hat.
Es ist ein Wunder, dass unser Bus noch fährt und alle Unwetter übersteht, betont Kostia. Seit sieben Jahren ist er bei jedem Wetter unterwegs und hat mehr als 150’000 Kilometer auf dem Buckel. Ich würde fast sagen, dass er unverwüstlich ist, wenn man bedenkt, wie lange er schon in Betrieb ist. Aber die Realität ist leider eine andere. Seit gut einem Jahr hat unser Ford Transit immer wieder Pannen, mechanische Schäden. Die Reparaturen werden immer teurer, vor allem auch, weil es infolge der Boykotte, denen wir unterworfen sind, nicht immer einfach ist, Ersatzteile zu finden. Die erzwungenen Aufenthalte in der Garage behindern unsere Hilfe für die Ärmsten. Das ist schlimm, denn es warten jeden Abend über Hundert Obdachlose auf unser Kommen.

Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung
Es ist dringend nötig, einen neuen Bus zu kaufen, erklärt Andrej Tschapajew, der Verantwortliche der humanitären Aktionen. Bereits im Jahr 2024 wollten wir den Bus ersetzen, aber das war aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die starke Inflation von 9,4% letztes Jahr hat uns daran gehindert. Nun hoffen wir sehr, dass dieses Jahr im Frühling der Kauf realisiert werden kann.
Unser Wunsch wäre es, eines der beiden folgenden Fahrzeuge zu erwerben:
Einen CITROËN Jumper L3H2, in Europa zu einem durchschnittlichen Preis von 45’000 € erhältlich. In Sankt Petersburg kostet er 5’690’000,00 Rubel, d.h. 52’579 €. Oder einen FIAT DUCATI L2H2, in Europa zu einem Durchschnittspreis von 41’000 € erhältlich. In Sankt Petersburg kostet er 5’925’000,00 Rubel, d.h. 54’750 €.
Die Innenausstattung ist im Preis nicht enthalten.
Beide Fahrzeuge entsprechen in idealer Weise dem Anforderungsprofil des Nachtbusses. Der Wagen muss mindestens fünf Plätze haben, und zwar für den Chauffeur, die drei Freiwilligen und den ehrenamtlichen Arzt. Ausserdem muss im hinteren Teil ein Küchenabteil Platz haben, das genug gross ist, damit sich dort zwei Personen aufhalten können, um Suppe, Brot und Tee auszugeben. Das Fahrzeug sollte zudem einfach zu lenken und zuverlässig sein, denn es muss eine Herkulesaufgabe erfüllen.

Eine Institution
Seit 22 Jahren setzt sich die Equipe zusammen aus einem Chauffeur und drei Freiwilligen. Sie liefern von Montag bis Freitag warme Mahlzeiten in die entlegenen Gebiete von Sankt Petersburg.
Wir verteilen nicht nur Essen, sondern bringen auch medizinische Hilfe, Ratschläge und menschliche Wärme.
Jede Nacht bedienen wir vier Haltestellen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Der Bus fährt um 18.00 Uhr am Aufnahmezentrum ab und kommt um Mitternacht wieder zurück.
In den letzten 22 Jahren haben mehr als 20’000 Personen Hilfe erhalten. Es ist undenkbar, jetzt einfach aufzuhören. Wir liefern täglich Überlebenshilfe, sagt Andrej Tschapajew zum Schluss.

Die Tour der Hoffnung
Man muss nur die Obdachlosen sehen, wie sie dem Unwetter standhalten und stoisch in der Kälte ausharren. Dann versteht man, wie lebenswichtig der Nachtbus ist.
Sie können sich das Wohlgefühl nicht vorstellen, das wir empfinden, sobald wir die Scheinwerfer des Busses erblicken, die durch das Schneegestöber leuchten und sich einen Weg durch die Nacht bahnen.
Zu wissen, dass wir endlich etwas Warmes im Bauch haben werden, dass wir unsere klammen Finger an einem Glas heissen Tee wärmen können, das gibt uns wieder Hoffnung, erzählt Lev, während er einen Teller dampfende Suppe in den Händen hält.

In Moskau und in Sankt Petersburg gibt es Tausende obdachlose und papierlose Frauen und Männer, die unter unwürdigen Bedingungen überleben müssen. Sie benötigen Ihre Hilfe.

Im Winter ist unsere Aufgabe noch wichtiger als sonst. Unterstützen Sie uns und retten Sie Leben.

Wichtig: Trotz des Boykotts gelingt es uns immer, ihre finanzielle Hilfe weiterzuleiten.

 

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