23-07-16 Brunnen sprich!

fontaines horizontaleVom 13. bis 17. Juli hat Nochlezhka in den Alleen des Peterhofs eine spektakuläre Aktion durchgeführt.

 

Die durch Peter den Grossen geschaffenen Springbrunnen haben es ermöglicht, zahlreiche Besucher anzusprechen.

 

Neun Brunnen haben wahrhaftig diskret von den Obdachlosen gesprochen.

Wenn sich der Zuschauer den Wasserstrahlen näherte, hörte er eine Geschichte über das Schicksal der russischen Obdachlosen ohne Ausweise in ihrem eigenen Land.

 

Inmitten der Pracht des Ortes erinnerte dieses aquatische Flüstern daran, wie leicht man sich urplötzlich damit konfrontiert sieht, anonym auf der Strasse überleben zu müssen.

 

Eines der abstaktesten Phänomene

„Die Meisten denken, dass ihnen dies nie passieren wird“, erläutert uns Viktoria Ryschkov, Koordinatorin bei Nochlezhka.

 

„Für sie ist die Obdachlosigkeit eines der abstraktesten Phänomene“.

 

Lisa Peschemskiy von der Werbeagentur „Great“, welche die Software für diese Aktion kostenlos entwickelt hat, ergänzt dazu:

 

„Als wäre es eine schandhafte Krankheit, ziehen es die guten Leute vor, nicht von den Obdachlosen und von ihrer Schmach zu sprechen.

Sie wollen nicht wissen, weshalb in St. Petersburg Zehntausende um jegliche rechtliche Existenz gebracht werden. Die Springbrunnen erlauben es, sie daran zu erinnern.“

 

Nach dem Vorbild der 2014 bereits in diesen angesehenen Gärten durchführten Kampagne hat die Direktion des Ortes der Aktion zugestimmt. Elena Kalnitskaya, CEO von GMZ Peterhof, untestreicht dies mit den Worten:

 

„Für den Peterhof ist die Durchführung dieser Aktionen lohnenswert. Sie zeigen einen andern Aspekt des Ortes; durch den provozierten Kontrast erzeugen sie eine starke Wirkung für diese dringend notwendige Sensibilisierungsarbeit.“