2’039 Leben erhalten

Aufgeschreckt wache ich auf, sie haben meinen Sack geöffnet, die paar wenigen Kopeken und die Ausweise in der kleinen Plastiktasche sind verschwunden. Unglaublich, ich habe überhaupt nichts gespürt.
Die Geschichte von Vladimir erinnert daran, wie unsicher die Strasse für all jene ist, die dort überleben müssen.

730 Nächte in voller Sicherheit
Unter anderem konnten wir vor zwei Jahren endlich unsere Nachtunterkunft eröffnen, um diesen Agressionen abhelfen zu können.
Wir haben ein einstöckiges modulares Gebäude montiert, haben darin zwanzig doppelstöckige Betten installiert, Wasch- und Abtrocknungstücher abgegeben sowie Toiletten und Duschen zur Verfügung gestellt. Wir haben Partner für die Verpflegung unserer Gäste gefunden, erklärt uns stolz Andrei Schapaev, verantwortlich für die humantären Projekte bei Nochlechka.
Andrei fügt bei: Seither hat es keine einzige Nacht gegeben, in der die Unterkunft leer war, im Gegenteil, wir müssen manchmal Leute wegweisen.

Ein Hafen des Friedens
Die Leute kommen vor allem für ihre Sicherheit hieher: hier greift sie niemand an, sie sind unter sich, keine Stigmatisierung.
Im Gegensatz zu den seltenen Aufnahmezentren der Stadt verlangen wir hier von ihnen keinerlei Identitätspapiere.
Sie können jeden Abend vorbeikommen, hier schlafen, essen, ihre Kleider waschen und trocknen und zweimal wöchentlich Ärzte des Charity Hospitals treffen. In den zwei Jahren konnten gegen 1’960 Personen gepflegt werden, sagt Andrei noch.

Opfer der hinterhältigen Geier
Die gruseligen Kommentare der obdachlosen Sans-Papiers unterstreichen die Ausführungen des Verantwortlichen für die humanitären Projekte noch, wenn dies überhaupt noch notwendig ist.

Serguei: Auf der Strasse sind wir Opfer all der Geier mit menschlichem Kopf. Vor kurzem wollten mich Männer gewaltmässig in ihren Lieferwagen zerren. Dies bestimmt mit der Absicht, dass ich ihnen auf dem Land als Sklave diene. So können wir ruhig schlafen, wenn wir hier in der Nachtunterkunft sind.

Antonov: Wegen des Covid sind die Kaffeehäuser und die Kantinen der Stadt geschlossen, die Obdachlosen können deshalb nirgends mehr für Essen fragen oder Esswaren finden, man krepiert vor Hunger. Hier in der Nachtunterkunft bekommt man genug zu essen.

Ekaterina: Vor kurzem wurde ich im öffentlichen Tram Nr. 16 niedergestochen. Im Transportmittel, das ich als Schlafzimmer benutzte. Seither fühle ich mich so viel besser hier.

Dasha, freiwilliger Arzt: Ich habe eine Ambulanz angefordert, um Parfyonov dringend ins Krankenhaus bringen zu lassen. Er leidet an einer fortgeschrittenen Tuberkulose. Hätte Parfyonov nicht hier Unterkunft gefunden, hätte er ins Gras gebissen.

Geburtstagsgeschenk
Zur Zeit geben wir pro Tag vier Franken aus, um eine Person in der Nachtunterkunft aufzunehmen.
Es wäre wunderbar, wenn Sie das Projekt anlässlich seines Geburtstages mit einem monatlichen Betrag unterstützen würden. Das wäre das schönste Geschenk, sagt Andrei abschliessend.

Unterstützen Sie uns, unsere Aufgabe ist immens, Sie retten Leben

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