Quelle des Todes?

In St. Petersburg ist die Trinkwasser-Verschmutzung nicht lediglich ein ökologischer Slogan, sondern eine Tatsache für jedermann, weil das Leitungswasser gekocht werden muss.
Es genügt, das ölige und schokoladenbraune Wasser der Neva und all der Flüsse und Kanäle in der Stadt anzuschauen, um zu begreifen, dass es sich um ein ernstes Problem handelt.
Da kann man sich leicht ausmalen, was die zehntausenden von Obdachlosen an chlor- und schwermetallgesättigtem Wasser trinken. Auch der Giardia intestinalis tritt häufig auf.

Kein Zugang zu sauberem Trinkwasser
Nochlezhka hat am vergangenen 22. März vom Welttag des Trinkwassers profitiert, um die  Stadtbevölkerung auf das grosse Problem für die Gesundheit aufmerksam zu machen. In der Tat haben die russischen obdachlosen Sans-Papiers keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die wenigen öffentlichen Stellen mit richtigem Trinkwasser sind wegen der fehlenden Ausweise meistens nicht zugänglich.
Grigori Swerdlin, Director von Nochlezhka sagt uns dazu:
«Die Sans-Papiers sind gezwungen, Wasser aus den stark verschmutzten Flüssen und Kanälen zu trinken, was natürlich schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat.»
«Zudem haben sie schlichtweg keinen Ort, um sich zu waschen: die Stadt besitzt keine kostenlose Duschen und die öffentlichen Bäder verweigern ihnen den Zutritt wegen der fehlenden Identitäts-Papieren.»
Dazu kommt, dass die Ärmsten von St. Petersburg kein Wasser für ihre Wäsche und keinen Zutritt zu kostenlosen öffentlichen Toiletten haben.
«Es gefällt uns gar nicht, dass einige unter ihnen schlecht riechen. Wir kommen aber einfach nicht auf die Idee, dass sie schlicht keinen Ort haben, um sich zu waschen und ihre Kleider zu reinigen», betont Grigori Swerdlin.

Im Juli und August wird Nochlezhka eine Aktion zur Abgabe von sauberem Trinkwasser an die Ärmsten durchführen.
Wir danken Ihnen im Voraus herzlich für ihre solidarische Unterstützung dieser dringend notwendigen Aktion. PC-Konto 10-782369-3

Duschen für alle
Als Antwort auf die chronische Gleichgültigkeit der petersburger Verwaltung hat Nochlezhka beschlossen, das Projekt der Duschen für die Sans-Papiers im Alleingang zu realisieren. In Kürze wird eine Geldsammlung gestartet, um einen Container mit 3 Duschen, einer Waschmaschine und einem Tumbler auszurüsten.