Nochlezhka wagt sich an ein neues Projekt, das die Sozialisierung von Waisen und Kindern, die ohne ihre Eltern leben, zum Ziel hat. Ein Mal in der Woche begleiten sie den Nachtbus und verteilen Essen.
Erinnern wir uns daran, dass 70% der Waisen, die ihr Heim verlassen, keine Identitätspapiere besitzen.
Andrej Tschapajev, der Verantwortliche für den Nachtbus, informiert uns: „Wir arbeiten zusammen mit der Bewegung der Eltern von St. Petersburg. Oft werden Kinder, die ausserhalb ihrer Familie erzogen werden, egoistisch, sehr individualistisch und asozial. Es ist wichtig, ihnen die Chance zu geben, sich um jemanden zu kümmern, damit sie Verantwortung übernehmen und das Stadium des Sans-Papiers und Obdachlosen überspringen können.“
Anastasija Morozova, Koordinatorin der Bewegung der Eltern von St. Petersburg erzählt uns: „Die Busfahrten geben den Jugendlichen die Möglichkeit, ihren sozialen Horizont zu erweitern. Das Projekt lehrt sie am Leben anderer aktiv teilzunehmen und deren Probleme zu berücksichtigen. Oft führt das falsche Verhalten von Erwachsenen (zu viele Geschenke ohne besonderen Anlass) zum Verhalten und zur Einstellung von Fürsorgeempfängern. Dieses Projekt erlaubt uns, gegen diese Tendenz anzukämpfen.“
Rita, Zögling des sozialen Heims „Arche der Kinder“ und Freiwillige beim Nachtbus, erklärt: “Ich fühle keine Angst oder Feindseligkeit gegenüber den Obdachlosen. Früher habe ich sie nur auf der Strasse gesehen, ich habe nie mit ihnen kommuniziert. Jetzt habe ich meine Lieblinge. Bei jedem Halt gibt es interessante Gespräche und es ist eine Quelle lebendiger Erfahrung.”
Milana„ “Arche der Kinder“ und Freiwillige beim Nachtbus: “Es gibt nichts furchterregendes an den Obdachlosen. Sie machen mir keine Angst und ich sehe, dass es gute Menschen sind. Zwischen einigen von ihnen und uns hat sich eine gute Beziehung entwickelt. Ich spreche mit meinen Freunden über meinen Freiwilligendienst, und die meisten von ihnen reagieren normal. Wenn ich die Zeit dazu habe, werde ich weiterhin beim Nachtbus mithelfen.“